Haarausfall, auch bekannt unter dem Begriff Alopezie, ist ein frühzeitiger Verlust der Kopfhaare. Durch eine verkürzte Wachstumsphase der Haare gehen mehr Haare verloren, als nachwachsen. Meist betrifft der Haarausfall den Kopfbereich, bei Männern beginnend mit Haarausfall an den Schläfen bzw. den Geheimratsecken.

Allerdings betrifft Alopezie mittlerweile nicht mehr nur Männer. Auch bei Frauen hat Haarausfall in den letzten Jahren stark zugenommen. Selbst junge Menschen mit etwa 20-30 Jahren leiden unter Haarausfall und suchen verzweifelt nach Hilfe. Mit zunehmendem Alter verlieren Männer und auch Frauen dann fast schon grundsätzlich an Haardichte.

Nach einem typischen Verlaufsmuster verläuft in der Regel der Haarausfall beim Mann; das sogenannte Hamilton-Norwood-Schema. Der Haarausfall beim Mann steht oft im Zusammenhang mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron bzw. seinem Derivat DHT (DiHydroTestosteron) und einer gleichzeitigen Verspannung der Kopfhautmuskulatur. Durch Stress und die folgende Verspannung der oberen Schädelmuskulatur werden bestimmte Regionen der Kopfhaut deutlich schlechter durchblutet. Auf diese Unterversorgung reagieren die Haarfollikel in den betroffenen Region stärker mit einer Ansammlung des androgenen Hormons DHT (dem oben erwähnten Derivat des Hormons Testosteron).

Anders verhält sich die Alopezie bei Frauen. Bei Ihnen verläuft der Haarausfall nach keinem dermaßen typischen Verlauf. Meist geschieht er verteilt auf dem ganzen oberen Bereich des Schädels. Der Prozeß, der zur Lichtung des Haares führt, verläuft stufenweise und beschränkt sich auf den Verlust des Kopfhaares in einem Bereich oberhalb einer gedachten Stirnbandlinie; wiederum häufig folgend der Verspannung der Kopfhautmuskulatur und der reduzierten Durchblutung der Kopfhaut.

Ein erwachsener Mensch verfügt über etwa 100.000 Kopfhaare, die verschiedene Wachstumszyklen haben. In der ersten Phase, die etwa 2-6 Jahre andauert, wächst das Haar zwischen 1-2 cm monatlich. Daraufhin folgt eine Ruhephase von etwa 3 Wochen. Nach der letzten Phase (Reorganisation) die etwa 3-4 Monate dauert, fällt das Haar unmerklich aus. Nach ca. 6 Monaten fängt an den gleichen Stellen neues Haar zu wachsen an.

Bei Menschen, die von Haarausfall betroffen sind, findet dieses neue Wachstum nur eingeschränkt oder auch gar nicht mehr statt. Bei einem Haarverlust von mehr als 100 Haaren pro Tag über einen längeren Zeitraum spricht man dann von Alopezie. Ist man von Alopezie betroffen, sollte zur Hilfe gegen diesen Haarausfall ein Facharzt hinzugezogen werden. Eine der Standardmessungen bei Haarverlust ist die EMG-Messung der Kopfhautverspannung, die der ausgebildete Facharzt durchführen kann.